Studienherbst bei adesso (2)

So steht es um die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen

Digitaler Healthcare Index 2019: Befragung von Healthcare Frauen e.V. in Kooperation mit adesso

Die Medizinökonomin Emily Andreae leitet das Business Development bei adesso im Geschäftsbereich Health. Daneben engagiert sie sich im Beirat der Healthcare Frauen (HCF) e.V., dem Branchennetzwerk von weiblichen Führungskräften im Gesundheitswesen. Sie ist Projektleiterin der Studienreihe DIG-IN, einer alljährlichen Befragung von Führungskräften im Gesundheitswesen (Healthcare-Branche). adesso unterstützt als Sponsor diese wertvolle Erhebung zu Digitalisierungsaspekten in dieser Branche. Auf der Basis seiner langjährigen Erfahrung als IT-Dienstleister hat ein adesso-Team um Emily Andreae die Befragung mitkonzipiert.

DIG-IN 2019 bildet den Auftakt einer fünfjährigen Befragungsreihe zum Digitalisierungsgrad von Healthcare-Unternehmen in Deutschland.

Emily Andreae

DIG-IN 2019: Befragung von Führungskräften im Gesundheitswesen

Die Ergebnisse der diesjährigen qualitativen Befragung von 110 Managerinnen und Managern aus dem Gesundheitswesen – Studienpartner ist das IFAK Institut für Markt- und Sozialforschung – fasst die adesso-Expertin Andreae so zusammen:

DigIn
„Die Gesundheitsbranche hat bei der Digitalisierung noch viel Luft nach oben. Die Digitalisierung ist hier bisher eher verhalten vorangeschritten. Das Thema ist zwar inzwischen im Bewusstsein der Verantwortlichen angekommen und sie wissen, dass sie etwas ändern müssen. Aber die Digitale Transformation ist nichts, was Unternehmen der Gesundheitsbranche im Vorbeigehen erledigen können. Es müssen hier neue Wege beschritten und grundlegende Fragen der unternehmerischen Orientierung geklärt werden. Fundierte Assessments können dabei helfen.“

Und das sind die wichtigsten Ergebnisse der Befragung rund um den digitalen Reifegrad von Unternehmen im Gesundheitswesen:

Als größte Herausforderungen der Digitalisierung werden benannt:

  • Schritthalten mit der Entwicklung
  • Teilhabe der Mitarbeitenden an der Digitalisierung
  • Erfolgreiches Change Management

Digitalisierungsgrad: Von den befragten Führungskräften bezeichnen ihr Unternehmen

  • 3 % als „Non-Digital“
  • 5 % als „Digital Leader“
  • 25 % als „Digital Transformer“
  • 26 % als „Digital Beginner“
  • 41 % als „Digital Follower“

Wichtigste Führungskompetenzen

Als wichtigste, derzeit erforderliche Führungskompetenzen werden von den Befragten die folgenden Top 5 genannt. (Hier waren auch Mehrfachnennungen erlaubt – siehe Balkengrafik):

  • Strategisches Denken
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Entscheidungsstärke
  • Kundenorientierung und
  • Fähigkeit, andere zu motivieren (Coaching)
Illustration

Copyright: DIG-IN Digitaler Healthcare Index 2019 by Healthcare Frauen (HCF) e.V.

Die grünen Balken in dieser Darstellung stehen für die Kompetenzen einer „neuen“ Führungskultur, die durch die Digitalisierung an Bedeutung gewonnen hat.

Interessanterweise werden folgende Kompetenzen als am wenigsten wichtig eingestuft (auch hier Mehrfachnennungen erlaubt): Kreativität, IT-/Online-Kompetenz, disruptives Denken, Organisationstalent, Kritikfähigkeit.

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Copyright: DIG-IN Digitaler Healthcare Index 2019 by Healthcare Frauen (HCF) e.V.

Dennoch erkennt mehr als jede dritte Führungskraft die Notwendigkeit, sich in diesen Bereichen weiterzubilden: 38 % beim Umgang mit neuen Medien, 29 % beim disruptiven Denken und 27 % in Bezug auf IT-Kompetenz.

Die Führung der digitalen Transformation liegt in den Händen des Top-Managements. Hier stehen die Unternehmen noch mehrheitlich vor der Aufgabe, eine Gesamtstrategie dafür zu entwickeln. Dabei sollten die Schwerpunkte – so die Empfehlung der Studienverfasser – insbesondere auf die Themen gelegt werden, die die digitale Transformation in der Gesundheitswirtschaft voranbringen können: Agiles Projektmanagement mit interdisziplinären Teams, Big-Data-Verfahren und Business-Intelligence-Analysen sowie Künstliche Intelligenz (KI).

Resümee: Der Gesamtindex, der den durchschnittlichen Digitalisierungsgrad der Gesundheitswirtschaft bewertet, liegt 2019 laut dieser Studie bei 49 %.

Interessiert an dem Bericht? Der vollständige Report ist als Download auf www.dig-in-health.de erhältlich.

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