Menschen von oben fotografiert, die an einem Tisch sitzen.

adesso Blog

Anfang Oktober

Die Einarbeitungsphase im Entwicklungsteam eines Daimler-Projektes verlief vorerst etwas unklar. Ich war mir innerhalb der ersten Projektwochen nicht sicher, welche Aufgaben ich genau übernehmen sollte. Zunächst ging ich davon aus, dass ich als Angestellter im Bereich Testmanagement bestimmte Testfälle auf der untersten Ebene der Testpyramide – also beispielsweise UNIT-Testfälle – schreiben müsste.

Dies rief bei mir natürlich eine gewisse Unsicherheit hervor. Ich bin zwar durchaus in der Lage, Java-Code zu lesen, jedoch verfüge ich über zu wenig praktische Erfahrung, um ihn auch selbst zu formulieren. Ich versuchte mich so gut es ging, in die fachlichen Themen einzuarbeiten und mich gleichzeitig mit der Entwicklungsumgebung vertraut zu machen. Bis zu diesem Zeitpunkt hielt ich es nämlich für relativ wahrscheinlich, selbst Hand an den Code legen zu müssen.

Mitte/Ende Oktober

Die Tage vergingen und ich blieb während meiner Einarbeitung weitestgehend im Ungewissen. Die Entwicklungskollegen hingegen gingen im Team freudig von Verstärkung aus und halfen mir sehr bereitwillig bei all meinen Fragen. Ich wurde langsam etwas nervös, denn ich merkte, dass alleine der Blick auf die Entwicklungsumgebung und die Datenbank meine bisherigen Entwicklungskenntnisse zu übersteigen drohte. Ich wusste nicht, wie ich mich in möglichst kurzer Zeit effektiv einarbeiten sollte. Ich wurde unruhig, begann zu schwitzen und dann kam die Hiobsbotschaft: Es stellte sich heraus, dass mein Aufgabenbereich das End-to-End Testing sein sollte. Ich sollte also weder direkt Java-Code schreiben, noch Testfälle innerhalb der Entwicklungsumgebung erstellen.

Dennoch war es an der einen oder anderen Stelle sehr vorteilhaft für mich, dass ich bereits im Studium mit Datenbanken zu tun, beziehungsweise gewisse Grundkenntnisse der Programmierung hatte. Das erleichterte meine Arbeit sehr. Es kam und kommt durchaus öfter vor, dass ich innerhalb einer Datenbanktabelle bestimmte Werte für Fahrzeuge oder User mittels einer SQL-Abfrage prüfen oder analysieren muss. Ebenso ist der Umgang mit dem Tool „Postman“ – insbesondere JSON Posts – bisher ein nicht unwichtiger Teil meiner Aufgaben gewesen, was meines Erachtens die Einarbeitung als reiner BWL-Student nicht unwesentlich erschwert hätte.

Heute

Stellt euch erneut folgende Situation vor: Ihr betretet einen Raum voller vertrauter Menschen. Ihr kommuniziert in eurer Muttersprache mit diesen und die Konversation verläuft hervorragend. Der Schalter wird erneut umgelegt. Plötzlich versteht ihr aber tatsächlich einige der Dinge von denselben Menschen, mit denen ihr euch einige Sekunden zuvor noch angeregt und völlig problemlos unterhalten habt.

So in etwa fühlt es sich an, wenn man sich an eine vorerst fremde und wenig bekannte Umgebung gewöhnt, Interesse gezeigt und sich eingearbeitet hat. Aktuell ist es mir ohne weiteres möglich, bei dem einen oder anderen Thema – selbstverständlich wenn es nicht zu sehr in die Tiefe der vielseitigen Programmierwelt hineinreicht – aktiv am Gespräch teilzunehmen und somit auch das „Wohlsein-Gefühl“ immens zu steigern.

Habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen als „Nicht-Entwickler“ in einem Entwicklerteam gemacht oder habt ihr konkrete Fragen zu diesem Projekteinsatz? Ich freue mich auf eure Kommentare.

Bild Philipp  Brugger

Autor Philipp Brugger

Philipp Brugger hat Wirtschaftsinformatik studiert und ist seit September 2016 in der LOB Cross Indutries, Bereich Digitalisierung, CC Digi2 als Consultant bei der adesso . Aktuell ist er bei Daimler Fleetboard in Stuttgart in einem Projekt als Testmanager tätig und beschäftigt sich hauptsächlich mit Ende-zu-Ende Tests der LKW-Dashboards und des Fleetboard Appstores.

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