11. Dezember 2025 von Maximilian Vollrath, Albert Chapiro und Dr. Kurt Petzuch
Die digitale Kehrtwende im Gesundheitswesen: Kostenstabilität durch effiziente Versorgungssteuerung
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) steht vor immensen Herausforderungen: Demografie, Ineffizienzen in der Versorgung, kürzere Innovationszyklen und medizinischer Fortschritt lassen die Kostenkurve unaufhaltsam ansteigen. Auf Dauer reichen weder Beitragssatzerhöhungen noch kosmetische Sparrunden, um die Finanzierung zu sichern. Das ist die Realität.
Fachlich besteht breite Einigkeit, dass Digitalisierung – neben anderen notwendigen Maßnahmen – einer der zentralen Hebel ist, um die Versorgung zukunftsfähig zu halten. Besonders in hybrider Form kann sie eine enorme Wirkung entfalten, vorausgesetzt, sie wird konsequent und praxisnah umgesetzt.
Bei unserer Arbeit gewinnen wir täglich wertvolle Einblicke in die Chancen und Gestaltungsspielräume der digitalen Versorgung in der Praxis. Wir sehen, wie durch gezielte Digitalisierung eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung ermöglicht und unnötige Kosten somit langfristig vermieden werden können. Die folgenden Impulse basieren auf unseren Erfahrungen. Wir sind der Meinung, dass regulatorische und organisatorische Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, um mithilfe der Digitalisierung einen positiven Wandel zu bewirken. Unser Ziel ist es, aufzuzeigen, wie wir alle dazu beitragen können, das Gesundheitswesen langfristig stabil und zukunftsfähig zu machen.
Unser Impuls: Die zentralen Digitalvorschläge an die GKV-Finanzkommission
Als führender Partner der deutschen Gesundheitswirtschaft begrüßen wir das BITKOM-Positionspapier an die GKV-Finanzkommission des Bundesministeriums für Gesundheit ausdrücklich. Wir sehen darin einen wichtigen Beitrag zur Debatte. Wir betrachten die Kommission als zentrale Instanz, um dringend notwendige Reformbedarfe konstruktiv zu diskutieren und in konkrete Maßnahmen zu überführen. Unsere Kernforderungen zielen auf die größten Ineffizienzbereiche der GKV ab: mangelnde Versorgungssteuerung, fragmentierte Identitätssysteme und ineffiziente Kernprozesse. So schlagen wir beispielsweise die Elektronische Patientenakte (ePA) als aktive Steuerungsplattform vor. Bisher dient die ePA jedoch primär als digitaler Dokumentenspeicher. Das reicht jedoch nicht aus. Wir fordern daher die Weiterentwicklung der ePA zur aktiven Versorgungsplattform, die nach dem BPA-Prinzip (Begleiten, Personalisieren, Aktivieren) gesteuert wird.
- Begleiten (Kontinuierliche Datenbasis): Kontinuierliche Erfassung von Vitaldaten und Verhaltensmustern über digitale Assistenzsysteme, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
- Personalisieren (Bedarfssteuerung): Intelligente Einordnung in Risikoprofile und passgenaue Zuweisung von Maßnahmen (Prävention, Coaching, DMP) auf Basis der Daten.
- Aktivieren (Zeitpunktgenaue Intervention): Auslösung von konkreten Schritten (Arztbesuch, Telemedizin) exakt dann, wenn Interventionen am wirksamsten sind.
- Der Nutzen: Statt auf teure Komplikationen zu reagieren, steuern wir präventiv. Das reduziert Krankenhausaufenthalte, vermeidet unnötige Behandlungen und verbessert die Lebensqualität von chronisch Erkrankten nachweislich (wie Studien wie TeLIPro zeigen).
Das Kernthema: Von fünf Prozent Verwaltung zu 95 Prozent Versorgung
Das deutsche Gesundheitswesen gibt pro Kopf über 6.000 Euro jährlich aus – dennoch hinken die Ergebnisse im internationalen Vergleich hinterher. Investitionen in Digitalisierung beschränken sich meist auf die fünf Prozent Verwaltungskosten. Das überwiegende Potenzial aber liegt in den 95 Prozent Versorgungskosten.
Unser Whitepaper zeigt, dass es darum geht, integrierte digitale Lösungen zu schaffen, die Versorgung, Technologie und Nutzerzentrierung zusammenführen. Wir verstehen Krankenkassen von innen – vom Backend-System bis zur Versicherten-App. Diese Erfahrung ermöglicht es uns, die Brücke von der Strategie zur sicheren, regulativ fundierten und nutzerakzeptierten Umsetzung zu schlagen.
Die Digitalisierung der Versorgungssteuerung ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Wir laden euch ein, die Versorgungslogik neu zu denken und die technologischen Hebel konsequent zu nutzen.
Kostenloses Whitepaper
Zwischen App und Arztbesuch:
Wie digitale Steuerung die Versorgung im GKV-System neu ordnet
Erfahrt in unserem Whitepaper, wie ihr diese Vision in die Realität umsetzen könnt. Wir zeigen euch, wie ihr:
- Evidenzbasierte Programme in die Breite skaliert,.
- modulare, zukunftsfähige Architekturen aufbaut, die Innovation ermöglichen,
- die Nutzerführung (UX/UI) in den Mittelpunkt stellt, um Akzeptanz und Adhärenz zu sichern und
- die Lebensqualität durch gesteuerte, personalisierte Versorgung messbar steigerz.
Lasst uns gemeinsam die digitale Kehrtwende im Gesundheitswesen gestalten.
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